Zu einem „Runden Tisch“ zur Schulbussituation am Bernkastel-Kueser Schulzentrum trafen sich auf Einladung der Jungen Union Bernkastel-Kues/Neumagen-Dhron, Vertreter der Busunternehmen Moselbahn und RMV, der Kreisverwaltung, der Verbandsgemeinde, der Schulen, der Schulelternbeiräte, Schüler der betroffenen Schulen sowie Vertreter der Polizei im Sitzungssaal der Verbandsgemeindeverwaltung in Bernkastel-Kues. Das zahlreiche Erscheinen der geladenen Personen zeigte, dass die problematische Schulbussituation am Schulzentrum den Beteiligten „unter den Fingernägeln brannte“. Die Junge Union nahm sich dieser Problematik an, nachdem sie von Seiten der Schülerschaft sowie Eltern angesprochen wurde. Es galt, die vorhandenen Meinungen auszutauschen und gemeinsam einer möglichen Lösung bzw. Verbesserung der Situation näher zukommen.

Unter der Moderation von Marco Geller, Mitglied des JU-Gemeindeverbandsvorstandes, fand ein reger Meinungsaustausch statt. Durch die Präsentation von Umfrageergebnissen zur Schulbussituation gelang direkt der Einstieg in die Thematik. Diese Umfrage wurde unter allen Schülern des Nikolaus-von-Kues-Gymnasiums von der damaligen SV im Frühjahr 2010 durchgeführt. Dabei kamen vor allem die Situation im Raum der Einheitsgemeinde Morbach zur Sprache, aber auch die Umstände in Minheim und Zeltingen-Rachtig. Grundsätzlicher Tenor war unter nahezu allen Umfrageteilnehmern: Die Überfüllung der Busse und die Sicherheit der beförderten Schüler sind die größten Problemfelder.

Demnach war eine Grundlage geschaffen, über die man miteinander diskutieren konnte. Vertreter der Busunternehmen, schilderten beispielsweise die zulassungstechnischen Aspekte der Busse, sowie die Grundlagen der Schülerbeförderung. Außerdem unterlägen die Busse einem ständigen Kontroll- und Wartungsintervall, das von den Busunternehmen auch eingehalten werden müsse und eingehalten werde. Bestätigen konnte dies der Vertreter der Polizeiinspektion Bernkastel-Kues, die regelmäßige Kontrollen am Standort durchführt. Falls es wirklich einmal zu  Beanstandungen käme, wären es kaum gravierende Mängel. Auch die Zahl der Steh- und Sitzplätze wurde nicht ein einziges Mal überschritten, so die Aussagen der Polizei. Hier wurde die Frage aufgeworfen, wie die zulassungsrelevanten Zahlen der Sitz- und Stehplätze überhaupt zustande kämen, denn auch Busse, die zwar zulassungstechnisch noch Reserven gehabt hätten, wären dennoch so voll, das keine weiteren Schüler in den Bus hätten einsteigen können. Woher stammt diese Diskrepanz zwischen den zugelassenen Zahlen und den tatsächlich möglichen?

Von Seiten der Eltern wurde vorgeschlagen, Oberstufenschüler vor und in den Bussen einzusetzen um evtl. auftretende schwierige Situationen regeln bzw. entschärfen zu können. Hierzu könnten sie, ähnlich wie Streitschlichter, in der Schule dazu ausgebildet werden.

Ein weiteres Problem sei allerdings auch die finanzielle Ausstattung und Förderung von Seiten des Staates. Der demografische Wandel in der deutschen Bevölkerung spiele auch eine Rolle, da die Schülerzahlen, und somit die Beförderungszahlen, jährlich rückläufig seien, was die Frage der Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens aufwerfe. Da die Busunternehmen eigenwirtschaftlich arbeiten, würde ein Problem entstehen. Hier waren sich die Vertreter auch einig, dass sich durch die Übernahme der Schülerfahrkarten für die Busunternehmen nichts grundlegend ändern werde, da sie mit den gleichen finanziellen Mittel auskommen müssten. Sollte das Land Rheinland-Pfalz nicht die Rahmenbedingungen ändern, so würden spätestens ab dem Jahr 2015/2016 keine eigenwirtschaftlichen Busunternehmen mehr eine flächendeckende Schülerbeförderung sicherstellen können. In diesem Zusammenhang wies Landtagsabgeordneter Alex Licht (CDU) darauf hin, dass es aus diesem Grund wichtig sei, sich rechtzeitig zu informieren um die dann auftretenden Probleme zu erkennen.  Nur durch den Dialog und gegenseitiges Verstehen ließe sich etwas ändern.

 

Ein weiterer großer Themenkomplex war der Buseinstieg. Es wurde darauf hingewiesen, dass sich die Situation bereits verbessert habe, nachdem die Busse schon am Busparkplatz stunden, bevor die Schüler einträfen.  Trotz allem bliebe dieser Bereich die Hauptgefahrenzone. Die Gefahrenquelle sei nicht der Transport, sondern die meisten Unfälle passierten beim Ein-/Aussteigen sowie beim Anfahren der Busse. Deshalb  würden  am  Schulzentrum Bernkastel-Kues von Seiten der Schulen eine Aufsicht gestellt. Durch das Zusammenlegen der Haupt- und der Realschule zur Realschule Plus wären es sogar zurzeit zwei Lehrer, jeweils  Realschule Plus und NKG, die  Aufsicht führten. Um die Sicherheit beim Buseinstieg zu erhöhen, erfolgte von Seiten der Polizei der Vorschlag, dass die Aufsicht führenden Lehrer als solche auch kenntlich gemacht werden würden. Dazu könnten z.B. spezielle Warnwesten dienen. Darüber hinaus wiesen die Vertreter der Moselbahn auf ihr Konzept „BusSchule“ hin. Dabei werden Schüler gezielt auf das Fahren mit dem Bus vorbereitet.

 

Aber auch der Fahrplan der Busse war ein Thema. Viele Schüler beschwerten sich über lange Wartezeiten. Hier wiesen Kreisverwaltung sowie Busunternehmen darauf hin, dass der öffentliche Personennahverkehr sowie das Schulende der Ganztagsschulen um 16 Uhr einen gewissen Rahmen vorgäben.

Das größte Verbesserungspotenzial aber sahen alle Beteiligten in einer Um- bzw. Neugestaltung der Verkehrsführung am Schulzentrum. Zum Abschluss erklärten sich die beteiligten Gesprächspartner dazu bereit, weiterhin an Gesprächsrunden, die von der Kreis- sowie Verbandsgemeindeverwaltung organisiert würden, teilzunehmen und so zu einem regen Meinungs- und Ideenaustausch beizutragen.

 

 

 

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